kalle hommelsheim - HORTUS CONCLUSUS

HORTUS CONCLUSUS

In einer mit Zinkblech verkleideten Wanne ist ein Ausschnitt Natur [Wiese] implantiert. Daraus entnehme ich kreisrunde Segmente und fülle sie in Flaschen, die an Stahlseilen mit einer Rahmenkonstruktion verbunden sind und vom oberen Teil der Arbeit beleuchtet werden. Die
Herkunft, der Ursprung der "Extrakte" ist für den Betrachter nachvollziehbar, denn die Flaschen pendeln exakt über der Stelle, wo ihr Inhalt herstammt. Die Veränderung der räumlichen Ebene bedingt eine Modifikation der Bedeutungsebene. Durch die Isolation in den Flaschen
erlangen die entnommenen Natursegmente eine Autonomie, die stellvertretend für das Ganze zu stehen scheint. Jede Flasche stellt einen HORTUS CONCLUSUS, einen eigenen Mikrokosmos dar. Die weitere Entwicklung der Extrakte ist trotz der unmittelbaren Nähe zum Ort der bisherigen Existenz nun losgelöst. Die Wachstumsprozesse sind fortan eingebettet in eine künstlich geschaffene, virtuelle Realität.Aus diversen Aufbauten in Aachen 2000, Ahrenshoop 2002, Ystad/Schweden 2003 und Greifswald 2003 entsteht zur Zeit ein Archiv von vegetativen
Proben in Flaschen, die Grundlage sind für eine Weiterführung des Projekts.