|
||||||||||
Alfred Reuters im Katalog zu Curriculum Arte, 2006: Pictures of you - Von der Naturalie Erinnerung zum
Artefakt und zurück.
Kirsten Remky [Kunsthistorikerin, im Katalog zu
Curriculum Arte,Suermondt Ludwig Museum 2006]: Die im Kopf entstehenden Bilder werden direkt und spontan auf die Leinwand übertragen, vehement gemalt und auch impulsiv in Farbe gekratzt, zudem spielt die Verwendung von Musik bei der Arbeit sowohl als Erinnerungskrücke wie zur Rhythmisierung des Malens eine wichtige Rolle.
Nadya Bascha [Kunsthistorikerin] zur Ausstellung
im Kunstpalast/ Aachen Mai 2006: Der Duktus der aktuellen Arbeit von Alfred Reuters ist wild und jung, wie jener der jungen Wilden der 80er. Thema der Reihe Pictures of you ist eine konservatorische Erinnerungsarbeit. Die Bilder entstehen spontan, ausgehend von einem Farbklecks auf der Leinwand, aus dem sich frei eine Figur, ein Thema entwickelt, ähnlich dem Rorschachtest, bei dem Tintenkleckse die Assoziation bestimmter Figuren hervorrufen. Die Figuren und Bilder sind Teil der persönlichen Erinnerung des Künstlers, aus der/welcher heraus sie auf die Leinwand treten, lediglich grob ist inhaltlich das Feld eingekreist, aus dem die Erinnerungsfragmente emporsteigen. Dieser Entstehungs-Prozess ist es, der den Künstler interessiert, nicht das Endergebnis Bild. Dem Betrachter stellt sich ein Objekt dar, ein Stillleben, eine Szene, ein Ausschnitt, eine Person, ein Fragment. Dabei sind die Bilder voller Dynamik, sie sind Energie-geladen und bewegt. Die Geschichten hinter den dargestellten Objekten jedoch bleiben dem Betrachter verborgen. Es sind Codes, Symbole deren Entschlüsselung und Zuordnung der Erinnerung des Künstlers oder vertrauter Personen vorbehalten ist. Auch hinter der Reihe Mahlzeiten mit der Darstellung von Speisen verbergen sich Schlüsselszenen im Leben des Künstlers. Es sind Spots, Momentaufnahmen, alltägliche Szenen aufgeladen mit persönlicher Bedeutung, die den Bildern zugeordnet sind. Trotz der dem Betrachter unmöglichen Zuordnung, wecken die Bilder Assoziationen. Jenseits ihrer persönlichen
Bedeutung sprechen die Bilder durch ihre Sujets, die unmittelbare Gestik,
Bewegtheit, die Farbigkeit und Linienführung an und ziehen in ihren
den Bann. Sie reißen den Betrachter mit in ihre Welt des Energie-
und Lebensflusses. Die Bilder von Alfred Reuters erscheinen/wirken auf den ersten Blick bunt, frech und verspielt, auf den zweiten Blick offenbart sich Hintergründiges. Scheinbar/ Fast beiläufig hinterfragt der Künstler in seiner Arbeit nicht zuletzt gesellschaftliche Strukturen und zeigt auch auf anarchische Weise in seinem Werk alternative Perspektiven auf. |
|
|||||||||